Ein Rezept von Georg Heckmann, dem Hofkramerei Koch-Spezialisten.
Ich koche und backe sehr gerne. Eine besondere Freude ist es für mich, wenn ich ein Rezept für den Newsletter der Hofkramerei beisteuern darf. Sie wissen sicher schon, dass ich dieses Rezept vorher selbst ausprobiere und auch eine Kostprobe vom Ergebnis in die Hofkramerei hinüberbringe, von wo ich auch größtenteils die Zutaten bekomme. Erst dann wird es veröffentlicht.
So war es auch in diesem Fall, in dem mich Chefin Eva wegen der Heidelbeersaison angesprochen hat. Ich bin natürlich sofort vollmotiviert nachhause zurück, und habe verschiedene Vorschläge vorbereitet, die wir dann mit gemeinsam kurz besprochen haben: Vom Blechkuchen bis zur Torte, und vom gedeckten Pie bis zur Roulade.
Schließlich ist es dann dieser Heidelbeer-Pie geworden. Das Rezept dafür stammt wie zahlreiche andere meiner Rezepte aus einem meiner ausgesprochenen Lieblingsbücher: „Flache Blechkuchen“ von Ilse König und Inge Prader, erschienen erstmals 2010 im GU-Verlag München. Die Fotos sind natürlich alle von mir.
Die Mengenangaben sind für eine kleine Tartefom mit einem Durchmesser von 22 cm gedacht und reichen für etwa 8 Stück. Die Zubereitungszeit dauert schwache 2 Stunden, davon beträgt allerdings die Ruhezeit für den Teig 40 Minuten, und ebenso lange dauert das Backen.
ZUTATEN:
(für eine Tarteform mit 22 cm Durchmesser)
a) Für den Teig
- 250 g glattes Mehl
- 180 g kalte Butter
- 2 EL Zucker
- 2 Prisen Salz
- 4-5 EL Eiswasser
b) Für die Fülle
- 300 g Heidelbeeren
- 4 EL Zucker
- 1 EL Mehl
- 1 EL Speisestärke
- 1 EL Butter
c) Fürs Drumherum
- Mehl für die Arbeitsfläche
- 1 Ei zum Bestreichen
- Staubzucker zum Bestäuben
ZUBEREITUNG:
Für den Teig das Mehl mit Butter, Zucker 2 Prisen Salz und Eiswasser rasch zu einem glatten, geschmeidigen Teig kneten. Das geht natürlich auch mit der Küchenmaschine. Wenn nötig, etwas mehr Eiswasser dazugeben. Dann den Teig in zwei Teile teilen, in Frischhaltefolie wickeln und für 1 Stunde kühl stellen. Der Teil für den Boden könnte dabei ruhig etwas mehr sein, solle doch später über den Rand der Form hochgezogen werden.
Für die Fülle die Heidelbeeren behutsam waschen, und zunächst über ein Sieb und dann auf Küchenrolle trocknen lassen. Den Backofen auf 200 ° (Umluft 180°) vorheizen. Eine teighälfte (die etwas größere) auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und die Form damit auslegen. Dabei den Teig ca. 1 cm über den hinaus hochziehen. Dann kühl stellen.
Die Beeren mit Zucker, Mehl und Speisestärke mischen. Die Butter in kleine Stückchen schneiden und ebenfalls untermischen. Die Mischung dann in die Form füllen. Die zweite Teighälfte zu einem Kreis ausrollen und auf die Beeren legen. Die Teigränder zusammendrücken und etwas nach innen rollen. Mit einer Gabel ein Muster eindrücken. Das Ei mit etwas Wasser verschlagen und den Kuchen damit einpinseln. Den Teigdeckel mit einem scharfen Messer einritzen oder mit einer Gabel einstechen, damit der Dampf beim Backen entweichen kann.
Die Pie auf der unteren Stufe des Backofens etwa 20 Minuten bei 200° backen. Dann die Temperatur auf 180° reduzieren und weitere 15-20 Minuten weiterbacken. Der Kuchen sollte goldbraun sein und die Fülle blubbern. Sollte die Oberfläche vor Ende der Backzeit zu dunkel werden, dann einfach lose mit Backpapier oder Alufolie abdecken.
Bei Zimmertemperatur abkühlen lassen. Nach Belieben mit Staubzucker bestreuen. Der Kuchen schmeckt sowohl lauwarm als auch kalt sehr gut. Noch besser schmeckt er mit einem Gupf Vanilleeis und ein bisschen Schlagobers.
TIPP:
- Es gibt auch ein noch einfachere Variante ohne Deckel: Nur 2/3 des Teiges zubereiten, 3 cm dick ausrollen, die Tarteform damit auslegen und ca. 10 Minuten bei 200° backen. Noch heiß mit verschlagenem Eiweiß bepinseln und abkühlen lassen. Dann die gewaschenen und abgetrockneten Heidelbeeren darauf verteilen, 4-5 EL Feinkristallzucker (Backzucker) darüber streuen und bei 180° noch weitere 20 Minuten backen. Ohne Deckel ist es aber eigentlich keine Pie mehr, sondern vielmehr eine Tarte.
- Wundern sie sich nicht, eine Tarteform mit einem Durchmesser von 22 cm ist wirklich klein. Wenn Sie eine mit 26 cm verwenden wollen, müssen Sie die Mengenangaben um gut ¼ erhöhen
- Für den sicheren Transport des etwas „sensiblen“ Teiges in die Pie-Form empfiehlt sich die gute, alte Nudelholz-Methode: Am Tisch auf die gewünschte Größe auswalken, über dem Nudelwalker einrollen, und über der Pie-Form wieder vorsichtig ausrollen.